Du sollst keine anderen Götter neben Dir haben, erlebe die Göttlichkeit in Dir!
Mittwoch, 19. April 2017
Diese schottische Insel setzt ganz auf Autarkie – nicht nur bei der Energie
In diesem Jahr steht ein großes Jubiläum für Eigg an: Die schottische
Mini-Insel verwaltet sich seit nunmehr 20 Jahren selbst, und das höchst
erfolgreich. Zuletzt mussten die Dieselgeneratoren im Jahr 2008
weichen, die jahrelang die Stromversorgung sicherstellten. Ihren Platz
hat ein grünes Energienetz eingenommen.
Auf Eigg stellt die Natur jede Menge Energie zur Verfügung – man muss sie nur zu nutzen wissen!
1997 kauften die 90 Bewohner ihre eigene Heimat auf
Die etwa 90 Inselbewohner kauften im Jahr 1997 ihre Heimat von den
ehemaligen Landlords auf, indem sie eine Stiftung gründeten und damit
den finanziellen Kraftakt stemmten. Die besagte Stiftung gibt es noch
immer, sie betreibt heute drei verschiedene Unternehmen zur Sicherung
der Infrastruktur. Eine Firma kümmert sich um die Versorgung mit
Lebensmitteln und den Postdienst, eine Zweite ist für Bauprojekte
zuständig und die Dritte namens Eigg Electric stellt die Stromversorgung
sicher. Vor einigen Jahren noch besaß jedes einzelne Gebäude einen
Dieselgenerator mit wenig umweltschonenden Eigenschaften, inzwischen hat
eine Kombination aus Wasser-, Solar-Windkraft ihren Platz eingenommen.
Mit diesem Video könnt ihr euch ein bisschen auf Eigg umsehen:
95 % des benötigten Stroms aus grünen Energiequellen
Dazu wurde natürlich ein eigenes, insgesamt 11 Kilometer langes
Hochspannungsnetz aufgebaut, dazu drei Wasserkraftwerke, vier
Windkraftanlagen und mehrere Photovoltaikanlagen. Der Energiespeicher
der Insel dient als Versorgungsrückhalt, ebenso wie zwei
80-kW-Dieselgeneratoren, die allerdings nur im absoluten Notfall
angeworfen werden. Insgesamt liefern die grünen Energiequellen etwa 95 %
des benötigten Stroms, an manchen Tagen ist sogar noch Energie übrig.
Überschüssiger Strom wird dazu genutzt, öffentlich zugängliche Gebäude
zu beheizen, so hat jeder etwas davon.
Technische Laien bauten ein verlässliches Energiesystem auf
Eigg war die erste Gemeinde der Welt, die den Schritt in die
umweltverträgliche Autarkie wagte, und die Einwohner haben sich
sämtliches Wissen dazu selbst angeeignet. Seitdem das neue Stromnetz
etabliert ist, steht der Strom endlich rund um die Uhr zur Verfügung,
die lärmenden Dieselmotoren durften nämlich nur wenige Stunde pro Tag
laufen. Längst ließen sich andere Kommunen rund um den Globus von den
schottischen Inselbewohnern inspirieren, beispielsweise statteten im
letzten Jahr Energiespezialisten aus Malawi Eigg einen Besuch ab, um das
Projekt genau unter die Lupe zu nehmen. Die Gäste fühlten sich sehr
ermuntert von der Tatsache, dass technische Laien ein so verlässliches
Energiesystem auf die Beine zu stellen konnten, um es anschließend
dauerhaft zu betreiben.
Ehemals lebten auf Eigg etwa 500 Menschen, einige der früheren
Bewohner sollen inzwischen wieder zurückgekehrt sein. Trotz der
spärlichen Besiedelung scheint hier wirklich keine Langeweile zu
herrschen!
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