Du sollst keine anderen Götter neben Dir haben, erlebe die Göttlichkeit in Dir!

Donnerstag, 5. Juni 2014

Die Sehnsucht nach Anerkennung – weiblicher und männlicher Narzissmus

Wer bin ich wirklich?
Um dieser Frage ein Schritt näher zu kommen, könnte dieser Artikel über weiblichen und männlichen Narzissmus, dich ein Schritt weiter bringen.
 
Gehörst du zu den Frauen, die sich selbstsicher zeigen, auch wenn sie sich unsicher fühlen?
 
Kippt deine Selbsteinschätzung schnell von Minderwertigkeitsgefühlen in Größenphantasien?
 
Hast du das Gefühl besonders sein zu müssen, um gesehen und gemocht zu werden?
 
Während narzisstische Männer sich meist als grandios empfinden, schwanken Frauen häufig in ihrem Selbstwert hin und her zwischen Größenwahn und Minderwertigkeitskomplexen. Der Kern des männlich-offenen und weiblich-verdeckten Narzissmus sei aber gleich: Das ganze Leben dreht sich nur um die eigene Person und du drehst dich im Kreis.
 
Kennzeichnend für den narzisstischen Charakter ist das Maßlose und die ausbeuterische Haltung sich selbst, seiner sozialen und ökologischen Umwelt gegenüber.
 
Wie viele moderne Menschenopfer in Form von emotionaler Zerstörung bringen wir auf dem Altar der Anerkennung, Leistung und Karriere dar?
 
Zwanghafter Perfektionismus, fassadenhafte körperliche Vollkommenheit und luxuriöse Lebensgewohnheiten sind die neuen golden Kälber, um die wir bis zur Erschöpfung tanzen. Durch unsere Überheblichkeit (über-heben) wir uns buchstäblich bis zum krisenhaften Zusammenbruch, der uns zwingt, innezuhalten und in der Genesung unsere Grenzen zu finden und uns mit unserer Begrenztheit auszusöhnen. Je mehr wir uns selbst verloren haben, umso mehr müssen wir in Extremen leben, um uns überhaupt noch zu spüren. Es scheint so zu sein: Je reicher und großartiger wir außen sind, umso emotional verarmter sind wir innen. Der Preis der Innenweltzerstörung ist katastrophal.
 
Viele Menschen haben das Gefühl, nur eine Lebens- und Existenzberechtigung zu besitzen, wenn sie perfekt sind. Der zwanghafte Perfektionismus ist eine Folge, des inneren Kleinheitsgefühl,  der inneren Unsicherheit und es soll  dir Bestätigung von außen bringen.  Viele Menschen fühlen sich nicht, sind nicht in der Lage, sich selbst zu bestätigen und brauchen immer wieder die Bestätigung von außen. Das ständige Brauchen im Außen, macht Abhängig und ist Selbstzerstörerisch, da du dich innerlich nicht lebensfähig fühlst.  
 
Viele Menschen suchen  Hilfe in  Süchten, wie  Tablettensucht, Alkoholsüchtig, Beziehungssucht, Sexsucht, Arbeitssucht, Arbeitsvermeidungssucht, Medikamentensucht, Drogensucht, Esotheriksucht  u.v.m.  siehe auch unseren Artikel Die Sucht kommt von Such(e)t
 
Diese führen den Mensch, immer  weiter weg von sich selbst und immer tiefer in die Abhängigkeit.  Erst wenn der Mensch die Verantwortung für sich selbst übernimmt und erkennt dass die Genesung nur stattfinden kann, aus sich selbst heraus, ist Heilung möglich. Solange du versuchst deine Fassade aufrecht zu halten, versteckt sich hinter dieser Fassade, dein emotional verwahrlostes, verzweifeltes, ausgehungertes innere Kind. Dieses Kind, oder auch wahres Selbst genannt, leidet unter der scheinbaren Größe, die der Mensch darstellen will, still vor sich hin. Es will  sich von dir und der Umwelt angenommen und gesehen fühlen, so wie es wirklich ist, in seiner ganzen Vollkommenheit. Die Entdeckung des wahren Selbst ist der Anfang der Genesung und erfordert eine geduldige, behutsame und langwierige Pflege deines  inneren Kindes.
 
Welche Eigenschaften treffen auf dich zu?
 
► Zeigst du dich selbstsicher, obwohl du dich unsicher fühlst?
 
► Hast du oft den Eindruck, nicht zu wissen, wer du wirklich bist?
 
► Schwankt deine Selbsteinschätzung zwischen Minderwertigkeitsgefühlen und
     Größenphantasien hin und her?
 
► Glaubst du, besonders sein zu müssen, um gesehen und gemocht zu werden?
 
► Bist du nie gut genug?
 
► Löst du dich schnell in deinem Gegenüber auf und weißt dann nicht mehr, was du fühlst und -willst?
 
► Sehnst du dich nach Beziehungen, läufst aber weg, wenn es jemand wirklich ernst mit dir meint?
 
► Liebst du deinen Partner immer noch, auch wenn er schwach ist und Fehler zeigt?
 
Kannst du die meisten Fragen mit ja beantworten, wirst du wenn du ehrlich zu dir selber bist, an tiefen Selbstzweifeln leiden, ständig unter Druck stehen, um alles richtig und perfekt  zu machen. Du lebst womöglich in einer unerfüllten Beziehung/Partnerschaft und hast Angst vor Nähe und Furcht davor verlassen zu werden. Solltest du in dir ein klares „JA, SO FÜHLE ICH MICH“ verspüren, solltest du es dir Wert sein, dich auf den Weg zu machen, zu dir selbst.  Denn in dir wartet dein „inneres Kind“ auf Erlösung.
 
Das Konstrukt des weiblichen Narzissmus soll  dir dabei helfen, dein Problem besser zu verstehen und dir Wege aufzeigen wie du dich daraus erlösen kannst. Es gibt keine vorgeschriebene Lösung da jeder individuell und verschieden ist, jeder wird seinen eigenen Weg finden.
 
In der folgenden Gegenüberstellung sind die zwei Grundmuster der narzisstischen Störung ersichtlich: (Quelle Buch:  Weiblicher Narzissmus – Der Hunger nach Anerkennung)
 
Männlicher Narzissmus                                          Weiblicher Narzissmus
Betont die Grandiosität
 
Ist in der Minderwertigkeit, Depression und Hilflosigkeit verwurzelt
 
wertet sich auf und macht sich unangreifbar
 
Macht sich klein und zum Opfer
Kampf um Anerkennung und Autonomie, übermäßige Selbstbezogenheit
 
Anerkennung durch Anpassung bis zur Selbstaufgabe
männliches Rollenbild
 
weibliches Rollenbild
Kompensation der Schwäche durch Grandiosität
Kompensation der Schwäche durch Überanpassung, Leistung und Attraktivität
 
distanziert, vorweigend unempathisch, verletzend, abwertend
 
Aufgaben im anderen, empathisches Mitfühlen bis zur Übernahme fremder Gefühle
 narzisstisches Wir-Gefühl
Depressive Stimmung, negativer „Gefühls-Sumpf“, Negativität
 
Beziehungsablehner (vermeidend)
 
Beziehungsannehmer (anklammernd)
Narzisst
 
Komplementärnarzisstin
Gibt sich nicht auf in Beziehungen
 
Unterwirft sich und gibt sich in Beziehungen auf
Stabilisierung des Selbstwertgefühls durch die Partnerin und ihre Bewunderung
 
Suche und Entlehnung eines idealisierten Selbst beim Partner und seinen Erfolgen
Identifizierung mit dem Idealbild, das die Partnerin von ihm macht
 
Identifikation mit Ideal-Selbst des Partners; Partner ist idealisiertes Ersatz-Selbst
sucht Mutterfigur
Sucht Elternfigur und Halt im Partner, bemuttert den Partner
 
offene Aggressivität, Auflehnung und Abwertung
Passive Form der Aggressivität, häufig in Form von Verweigerung, Trotz und interner Abwertung
 
Verfolgerposition
 
Opferposition
Abwehr der Kränkung durch Rückzug, Beziehungsabbruch, direkte Aggression
 
Abwehr der Kränkung durch Harmonisierung und Anpassung
 
Sieben Schritte, wie ich vom falschen Selbst zum wahren Selbst finden kann:
  1. Die Kapitulation vor dem falschen Selbst.
  2. Die Konfrontation mit Angst und Unsicherheit.  
  3. Vertrauen fassen, um sich auf einen anderen Menschen einzulassen, um mit ihm gemeinsam das emotionale Gleichgewicht wieder herzustellen.
  4. Verführungen, die dir dein falsches Selbst entgegenbringt, zu wiederstehen.
  5. Durch neue Lebendigkeit, in dem du die Verantwortung für deine Genesung übernimmst.
  6.  Beziehungsfähig werden.
  7.  Die Grandiosität aufgeben und innere Seelenruhe einkehren lassen.
 
Selbstachtung und Selbstwirksamkeit sind die Grundlagen eines stabilen Selbstwertgefühls. Selbstwirksamkeit bedeutet ein Gefühl von Stärke und Kompetenz, das sich im Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ausdrückt. Ein solcher Mensch wird davon überzeugt sein, etwas bewirken zu können und die Sicherheit beisitzen, mit dem Leben fertig zu werden.  Die innere Einstellung ist mehr auf Sieg als auf Scheitern gerichtet. Nur wenn der Mensch sich Kompetent fühlt, daran glaubt, Einfluss nehmen zu können und sich auf sein Können verlässt, fühlt er sich seiner selbst wert.
 
HERZLICH(S)T
Klaus und Dagma


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