Die alte Form, in der die Menschen anfingen, den Bienen eine gute Unterkunft zu geben und sich um sie zu kümmern, sieht nicht vor, daß den Bienen ihr gesamter Honig weggenommen wird. Sondern Mensch und Biene teilen sich den Honig. Damt die Bienen gesund und stark bleiben, brauchen sie ihren Teil von dem wunderbaren Honig, den sie produzieren. Die Art des Zusammenlebens zwischen Bienen und Menschen wird auch in den Büchern von Anastasia beschrieben.
Bienen liefern uns nicht nur den köstlichen Honig als Natur-Antibiotikum und Heilmittel bei Wunden, Entzündungen, Geschwüre oder Verletzungen. Auch die Pollen, die die Bienen sammeln, werden schon seit Urzeiten genutzt. Es gibt Höhlenmalereien, die zeigen, daß der Mensch schon in der Frühzeit alles schätzte, was die Biene ihm geben konnte. Blütenpollen sind reich gesegnet mit allen wichtigen Nährstoffen. Neben pflanzlichem Eiweiß enthalten sie viele Vitamine, Aminosäuren, Hormone, Enzyme und Fette. Zudem beinhalten auch die kleinen Powerpakete noch antibiotische Eigenschaften. Nicht zu vergessen die enthaltenen Antihistamine und Antioxidantien.
Propolis, auch Bienenharz genannt, ist ein wahres Wundermittel. Im Inneren eines Bienenstockes ist fast konstant 35 Grad warm bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 40 Prozent. Das sind leider hervorragende Bedingungen für Keime und Krankheitserreger. Propolis, der Bienenharz ist das ultimative Gegenmittel, das die Bienen in Jahrmillionen entwickelt haben. Sie produzieren es selbst und dichten damit ihren Bienenstock wie mit Kitt ab. Doch die wahre Wunderwaffe ist der Bienenharz im Einsatz gegen Bakterien, Pilze und sonstige schädliche Keime. Dazu überziehen die Bienen das Innere der Wabenzellen mit einer dünnen, undurchdringlichen Propolisschicht. So haben Keime und Erreger keine Chance, die Bienen, den Honig und den Bienennachwuchs zu gefährden. Die alten Ägypter, zum Beispiel, benutzten Propolis zur Einbalsamierung der Verstorbenen, weil sie beobachten konnten, daß Bienen Eindringlinge in ihren Stock zwar töten konnten, aber den toten Körper oft nicht hinauszutransportieren vermochten. Eine Maus zum Beispiel ist dazu zu schwer. Würde sie im Bienenstock verwesen, wäre alles kontaminiert und verdorben. Die Bienen mumifizieren getötete Eindringlinge daher mit Propolis. Es gibt weder Verwesung noch Fäulnis noch irgendwelche Erreger. Dieses Wissen machten sich die Menschen zunutze.
Gelée Royal ist ein ganz besonderer Saft. Die Bienen bestimmen – quasi demokratisch – welche Bienenlarve sie als die neue Königin designieren. Es ist eine ganz normale Larve, doch durch die Aufzucht und Fütterung mit diesem ganz speziellen Saft, den die Bienen herstellen, entwickelt sie sich ganz anders, als die anderen Bienen. Sie wird größer und schwerer und wächst zur Bienenkönigin heran, die in ihrem Leben Abertausende an Eiern produziert, aus denen junge Bienen heranwachsen. Hippokrates der berühmte, griechische Arzt (um 460 v. Chr. – um 370 v. Chr.), erforschte so die Wirkung von Gelee Royal an seinen Patienten. Seine Behandlungserfolge waren beeindruckend. Besonders wertvoll im Gelée Royal sind die Vitamine der B-Gruppe. Ein Bestandteil davon, die Pantothensäure (Vitamin B 5), sorgt für eine Vielzahl von Vorgängen im Körper, angefangen von der Cholesterinbildung bis hin zum Haarwachstum. Ein weiterer, Riboflavin (Vitamin B 2) ist sehr wichtig in der Schwangerschaft und Stillzeit und bei Rekonvaleszenz. Ebenso darin enthalten ist Thiamin (Vitamin B 1) und sorgt für Ausgeglichenheit und Gedächtnisleistung. Ein Mangel an Thiamin kann Niedergeschlagenheit bishin zu Depressionen verursachen.
Selbst das Bienengift ist ein großartiges Heilmittel gegen Rheuma. Und der Bienenwachs gehört zu den schönsten Geschenken der Natur. Der unvergeichlichen Duft einer Bienenwachskerze zaubert Wohlbefinden. Apotheker mischen Salben für besonders empfindliche Haut lieber mit Bienenwachs, als mit Stearinwachsen. Der Bienenwachs in einer Salbe ist nicht nur unschädlich, sondern sogar gut für die Haut.
Wladislaw Mishurnye will aber nicht nur als Bienenhalter ein gutes Auskommen mit den Tieren und den guten Honig. Ihn interessiert auch, „wer die Biene ist“, denn er sagt, die Biene wurde von Gott für den Menschen geschaffen. Das ganze Arbeitsleben der Biene hilft dem Menschen, an Körper, Geist und Seele, wie wir gesehen haben. Ist es Zufall, daß in der heutigen, glaubenslosen, industriellen Zeit und durch unseren skrupellosen Umgang mit der Erde und der Natur ausgerechnet die Bienen vom Aussterben bedroht sind?
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