SpiegelMining – Reverse Engineering von Spiegel-Online
Wer denkt, Vorratsdatenspeicherungen und „Big Data“ sind harmlos, der kriegt hier eine Demo an Spiegel-Online.
Wer denkt, Vorratsdatenspeicherungen und „Big Data“ sind harmlos, der kriegt hier eine Demo an Spiegel-Online.
Seit Mitte 2014 hat David fast 100.000
Artikel von Spiegel-Online systematisch gespeichert. Diese Datenmasse
wird er in einem bunten Vortrag vorstellen und erforschen.
Der Vortrag gibt tiefe und überraschende
Einblicke in das Verhalten des vielleicht größten Meinungsmachers
Deutschlands. Ihr werdet Spiegel-Online danach mit anderen Augen lesen.
Dazu gibt er einen
allgemeinverständlichen Überblick, was mit der heutigen
Daten-Auswerterei alles geht. Ihr werdet also vielleicht auch mehr
aufpassen, was für Daten von euch ihr ins Internet lasst.
Der Vortrag hat drei rote Fäden:
1) Wir reverse engineeren Spiegel-Online.
Wir nehmen den Datensatz so richtig auseinander und betrachten
Spiegel-Online aus vielen völlig neuen Blickwinkeln. Das Ganze wird
bunt, unterhaltsam und anschaulich passieren, so dass es für Techies und
Nicht-Techies eingängig ist. Warum sind manche Artikel lang, manche
kurz? Kann man Artikeln ansehen, ob die Redakteure wirklich dahinter
stehen oder nicht? Welche Redakteure sind enger miteinander verbandelt
als andere? Welche Inhalte hält der Spiegel selbst für politisch
inkorrekt?
Kann man sowas wirklich einfach so von
außen messen? Glaubt’s mal – man kann. Bei einigen der Auswertungen wird
vielleicht „nur“ das rauskommen, was ihr euch schon vorher denken
konntet. Bei anderen werden wir überraschende Ergebnisse erhalten. Und
manchmal entdeckt man auch Systematiken da, wo man überhaupt keine
erwartet hat. Kurz: Wir werden kreativ sein. Wir werden etwas lernen und
Spiegel-Online auch.
2) Ein Überblick über „Data Science“. Wir
betrachten nicht nur die Vorgehensweise, sondern auch die Möglichkeiten
und gesellschaftlichen Gefahren der Datensammelwut und Auswerterei.
Über den Vortrag hinweg wird David – locker und unmathematisch –
verschiedene Methoden des Datenauswertens anhand des
Spiegel-Online-Datensatzes anschaulich machen. Nicht mit Formeln,
sondern mit bunten Grafiken. Nach dem Vortrag werdet ihr eine
Vorstellung davon haben, was sich hinter dem „Big Data“-Buzzword
verbirgt, und warum dieser Hype – bei allem Nutzen, den er haben mag –
gesellschaftlich auch sehr gefährlich ist. Ihr könnt nämlich überhaupt
nicht wissen was ihr über euch preisgebt, wenn ihr irgendwelche Daten
veröffentlicht. Egal, wie uninteressant eure Daten für euch aussehen
mögen – was man daraus lesen kann, entscheidet der Gegner und nicht ihr.
3) Und für die Aktivisten unter euch
liefert der Vortrag eine grobe Anleitung, wie man es sinnvoll anstellt,
wenn man ein Massenmedium (oder auch beliebige andere Sachen im
Internet) mal beobachten und so richtig durchleuchten will. Wie sammeln
wir die Daten? Wie geht man kreativ mit Daten um? Wie findet man
Zusammenhänge? Wie gießt man die Daten in sinnvolle und ästhetische
Bilder, mit denen jeder etwas anfangen kann? Es gibt ja nur eine
Breitband-Verbindung ins Gehirn: die Augen.
➤Redner: David Kriesel
➤EventID: 7912
➤Event: 33. Chaos Communication Congress [33c3] des Chaos Computer Club [CCC]
➤Ort: Congress Centrum Hamburg (CCH); Am Dammtor; Marseiller Straße; 20355 Hamburg; Deutschland
➤Sprache: deutsch
➤Beginn: Mi. 28.12.2016 21:45:00 +01:00
➤Lizenz: CC-by
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