Von Menschen, die nicht gerade als Eremiten leben, sondern Teil einer 
Gruppe sein möchten, wird erwartet, dass sie sich an die Gruppe anpassen
 und gewisse Regeln des Zusammenlebens befolgen. Wer das tut, erntet die
 Anerkennung der Gruppe und erfährt ihren Schutz und ihre Solidarität. 
Das wiederum kann zu dem Gedanken verführen, dass besonders viel 
Anpassung und ein besonders folgsames Verhalten zu besonders viel Lob, 
Belohnung und persönlichem Glück führen könnte. Diese Rechnung geht aber
 nicht auf, behauptet der Psychiater und Psychoanalytiker Dr. 
Hans-Jürgen Maaz. Im Gegenteil, wer nach diesen Prinzipien lebe, sich 
übermäßig anpasse und überkonform verhalte, lebe ein falsches Leben und 
ist ein Normopath. Schuld daran ist aber nicht nur der derart 
narzisstisch veranlagte Einzelne, sondern die Gesellschaft insgesamt, 
die einen hohen Anpassungsdruck auf ihre Mitglieder ausübe.  
 
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