Bahar Yilmaz im Gespräch mit Michael Friedrich Vogt. Immer aktuell, immer umstritten, immer spannend und mittlerweile zerkaut: Das Zusammenspiel von EGO und dem spirituellen Ich. Wenn wir uns die Wirkungsweise und Facetten des Egos anschauen, ist es sehr einfach zu verstehen, um was es ihm geht und das in gleichem Maße, egal wie spirituell erwacht man ist oder nicht.
Dies sind die prägnantesten Eigenschaften eines jeden Egos: Es möchte Unbekanntes in allen Fällen vermeiden und umgehen. Es geht ihm nur um das Außen und das Überleben. Es zieht ständig Vergleiche zur Vergangenheit und zu den Mitmenschen. Es sucht Wege, um sich zu profilieren und zu wachsen. Es möchte etwas erreichen und ankommen.
Die junge spirituelle Lehrerin Bahar Yilmaz versteht es, ihr Ego zu durchschauen und zu beobachten. Dabei ist ihr Ziel, ihrem Ego immer einen Schritt voraus zu sein. Das heißt, bevor das Ego auf irgendeine Art und Weise reagieren kann, schwächt sie die Kraft des Egos ab, in dem sie es entblößt. Dafür mußt man aber sehr aufmerksam sein.
Vielen Menschen sind spirituell frustriert und erleiden immer wieder Rückschläge auf ihrem Weg, weil das Ego sich zu stark in den Prozeß des Erwachens einmischt. Das Ego (und darunter fällt auch das aktive und kritische Denken) sucht ständig nach einer Plattform, über die es sich zeigen kann. So kann es ganz schnell passieren, daß das Ego eine spirituelle Lebensweise dafür nutzt, um anders zu sein und sogar „besser“ und „weiter“ zu sein als andere. Das Ego zieht dabei ständig Vergleiche. Diese Vergleiche können zu starkem Frust und spiritueller Stagnation führen.
Denn der Grad der persönlichen spirituellen Erwachtheit läßt sich nicht daran messen, wie oft man meditiert, Yoga macht, wie viele spirituelle Seminar man besucht und Bücher gelesen hat. Das sind alles keine Meßkriterien für die Spiritualität.
Für Bahar Yilmaz sind die Menschen die spirituellsten, die sich selber leben, authentisch, echt und frei sind. Sie sagt, das Ego hat so lange Kraft und Macht über einen selbst, bis man erkennt, daß das, was einen ausmacht, nicht das Denken und Wissen ist, sondern das Fühlen, Lieben und Sein. Das ist der Moment, in dem das Ego stirbt, aber in Wahrheit kann es gar nicht sterben, denn es hat es noch nie gegeben.
Löse Dich vom Lösen.
Löse Dich jetzt davon, daß es für Dich irgend etwas geben kann, was es aufzulösen gilt oder was Du bearbeiten müßtest. Du bist jetzt inkarniert, um Dich selbst voller Liebe und Leichtigkeit zu leben.
Bemühe Dich jeden Tag darum, daß besser in Dein System zu integrieren, und natürlich können Dir dabei spirituelle Techniken (wie Meditation und Yoga) und die geistige Welt helfen.
Aber tu all diese Dinge nicht für Dein Ego, tu es für die Liebe zu Dir selber. Dann tust Du es auch für uns alle, denn in Dir ist alles integriert. In Dir ist alles eins.
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