Der neue Tesla-Akku macht Häuser mit Solar-Energie endlich unabhängig 
von Stromnetz. Denn das bisherige Problem bei diese Art von 
Energie-Erzeugung, nämlich dass der eingespeiste Strom sofort verbraucht
 werden muss, fällt weg. Die ersten Modelle werden bereits im Sommer 
ausgeliefert. 
Seit Wochen kursierten Gerüchte – teils selbst gestreut von Tesla-CEO 
Elon Musk – im Internet, dass der Produzent von Elektroautos auch die 
Energiebranche aufmischen will. Vergangene Woche enthüllte Elon Musk 
dann eine Reihe neuer Energiespeicher, die den Markt revolutionieren 
könnten. Der extrem niedrige Preis der Akkus könnte den regenerativen 
Energien zum weltweiten Durchbruch verhelfen.
Zunächst präsentierte Musk einen Energiespeicher für die heimische 
Solaranlage namens „Powerwall“. Die etwa 100 Kilogramm schwere Batterie 
ist 1,30 Meter hoch, 86 Zentimeter breit und 18 Zentimeter dick. Sie 
kann im Keller oder an der Hauswand installiert werden. Der neue 
Tesla-Akku soll in zwei Versionen mit sieben und zehn Kilowattstunden 
Speicherkapazität erhältlich sein. Bis zu neun Module der „Powerwall“ 
lassen sich zu einer Kapazität von 90 Kilowattstunden zusammenschließen.
 Der Preis einer „Powerwall“ beträgt nur rund 3.000 Euro für die größere
 und rund 2.700 Euro für die kleinere Anlage. Zuvor lag der Preis für 
vergleichbare Batterien etwa dreimal so hoch.
„Diese Technologie ermöglicht einen fundamentalen Wandel, wie Energie
 über die Erde verteilt wird. (…) Sie müssen sich keine Sorgen mehr 
darum machen, dass der Strom ausfällt, wenn ein Schneesturm eintrifft. 
Sie können damit, wenn sie wollen, komplett unabhängig vom Stromnetz 
sein. Sie können ihre Solarpaneele nutzen, um damit die Batterien 
aufzuladen und das ist alles, was sie brauchen“, so der Tesla-Chef.
Noch weitreichender dürften jedoch die Auswirkungen des industriellen
 Energiespeichers „Tesla Powerpack“ sein (ab Minute 11:30 im Video). 
Dieser Akku soll im Bereich der kommerziellen Energieerzeugung zum 
Einsatz kommen und lässt sich theoretisch unendlich oft 
zusammenschließen. In einer Tesla-Testanlage laufe bereits eine 250 
Megawatt-Speicheranlage und sogar eine Gigawatt-Anlage sei ohne Probleme
 realisierbar, so Musk.
Ein Grund für den schleppenden Ausbau regenerativer Energien ist ihre
 Unzuverlässigkeit. Solar- und Windenergie sind stark abhängig vom 
Wetter und die bisherigen Energiespeicher sind zu teuer und zu 
ineffizient. Das Magazin Forbes fragt deshalb, ob Teslas jüngste 
Ankündigung der „Sargnagel für die Atomenergie“ ist. Das Hauptargument 
dieser Branche war bisher immer, dass ein Wandel zu einer Welt ohne 
fossile Brennstoffe nicht ohne die Kernenergie möglich sei, denn nur sie
 könne zuverlässig 24 Stunden am Tag Energie liefern und so die 
Schwächen von Wind und Sonne kompensieren.
„Das Argument ist nun vom Tisch, denn Elon Musk hat mich überzeugt, 
dass industrielle Energiespeicher tatsächlich möglich und bereits hier 
sind“, sagt Arnie Gundersen. Gundersen war selbst jahrelang in der 
Nuklearbranche tätig, bis er zum scharfen Kritiker der Atomenergie 
avancierte.
Die industriellen Akkus seien sogar billig genug, um den Bau neuer 
Kraftwerke zu verhindern, meint Forbes. Für einige Unternehmen lohne es 
sich ab einem Preis von 300 Euro pro Kilowattstunde mit Batterien zu 
arbeiten, statt neue Kraftwerke zu bauen. Teslas „Powerpack“ schlägt 
diesen Preis mit 200 Euro pro Kilowattstunde um Längen. Das könnte sogar
 dazu führen, dass die Stromrechnung der Kunden deutlich niedriger 
ausfalle, denn Energieversorger ohne adäquate Speicher müssten je nach 
Energieverbrauch Strom zukaufen. Die Kosten dafür wurden bisher direkt 
an den Kunden weitergereicht und würden künftig entfallen. Auch die 
Kostenersparnisse durch weniger Blackouts würden die Stromrechnungen 
senken.
Die neuen Tesla-Speicher sollen ab dem Jahr 2017 in der „Gigafactory 
1“ produziert werden, die zurzeit in Nevada gebaut wird. Der Name leitet
 sich aus der geplanten jährlich hergestellten Batteriekapazität von 35 
Gigawattstunden ab. Tesla setzt dabei auf „innovative 
Herstellungsverfahren und konsequente Abfall- und Ausschussvermeidung“. 
Zudem soll die Fabrik komplett mit erneuerbaren Energien betrieben 
werden, wodurch das Unternehmen eine Energiebilanz von Null realisieren 
will.
„Was wir mit der Gigafactory wirklich bauen, ist eine gigantische 
Maschine. […] Es wird noch viele Gigafactories in der Zukunft brauchen. 
Und ich möchte betonen, dass wir nicht denken, Tesla wird das alles 
alleine machen. Es wird viele andere Firmen brauchen, die selbstständig 
Giga-Factories bauen. Und wir hoffen, sie werden genau das tun“, so der 
Tesla-Chef.

 
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