Egal, wie das Berufungsgericht urteilt: Der Fall wird weltweite Folgen haben und dem gesamten Geschäftsmodell der Agrarchemie- und Gentechnik-Branche arge Probleme bereiten. Der Johnson Fall ist nur der erste von über 5000 in den USA, bei denen Monsanto vorgeworfen wird, dass die Inhaltsstoffe von Roundup Krebs verursachen. Der 46-jährige Johnson war früher in einem Schulbezirk in Kalifornien für die Unkrautbekämpfung zuständig. Im Rahmen seiner Aufgaben hat er über einen Zeitraum von mehr als zweieinhalb Jahren hinweg bis zu dreißigmal jährlich Roundup und das ebenfalls von Monsanto hergestellte Ranger Pro auf Schulen versprüht. Nach Einschätzung des Magazins Insurance Journal könnte der Schuldspruch das Ergebnis tausender ähnlich gelagerter Fälle beeinflussen, die gegen Roundup anhängig sind. An vielen der Fälle ist die kalifornische Kanzlei Baum, Hedlund, Aristei & Goldman PC beteiligt, die auch im Johnson-Fall den Kläger vertrat.
Die Monsanto-Toxikologin Dr. Donna Farmer musste, als man sie mit einer internen Monsanto-E-Mail konfrontierte, eingestehen, dass ihre Hauptsorge nicht die öffentliche Gesundheit war, sondern die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Weiter musste sie eingestehen, dass sie dafür sorgte, dass Ghostwriter Artikel für vermeintlich unabhängige Wissenschaftler schrieben, in denen Glyphosat vor Kritik in Schutz genommen wurde. Ihre Erwiderung: »Daran kann ich nichts Falsches finden …«
Dr. Mark Martens, ein weiterer Toxikologe, der bei Monsanto in Diensten steht, wurde gefragt, warum Monsanto 1999 den unabhängigen Toxikologen Dr. James Parry zunächst als Spitzenexperten rühmte, dann aber seine Forschung fallen liess. Parry war zu dem Schluss gelangt, die komplexe und nicht öffentliche Zusammensetzung von Roundup könne zu genetischen Mutationen führen. Monsanto ließ Parry daraufhin fallen und weigerte sich, seine Studienergebnisse unabhängigen Forschern zur Begutachtung zu überlassen.
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