Klartext von KontextTV
Im Interview mit Kontext TV am Rande
 einer Diskussion an der Harvard University in den USA spricht der 
amerikanische Enthüllungsjournalist Jeremy Scahill zum ersten Mal mit 
einem deutschen Medium über sein gerade in den USA erschienenes Buch 
„Dirty Wars. The World Is a Battlefield" („Schmutzige Kriege. Die Welt 
ist ein Schlachtfeld"), das im September in einer deutschen Ausgabe 
erscheinen wird. Nach seinem Bestseller über die Söldnerarmee 
„Blackwater" legt Scahill erneut eine bahnbrechende Investigation zur 
US-Kriegsführung vor. Diesmal beleuchtet Scahill die Geheimoperationen 
des Joint Special Operation Command (JSOC), einer Art Privatarmee des 
US-Präsidenten, so Scahill. 
Weltweit führt JSOC jährlich Zehntausende 
Nachtrazzien, gezielte Tötungen, Sabotageakte oder Drohnenattacken in 
über 70 Ländern durch, jenseits der Aufsicht des US-Kongresses und der 
Aufmerksamkeit der Medien. Eindringlich schildert Scahill die von ihm 
recherchierten Geschichten des amerikanische Imam Anwar al-Awlaki, 
seines 16 Jahre alten Sohns Abdulrahman und der schwangeren Frauen im 
afghanischen Ort Gardez, die alle bei JSOC-Operationen getötet wurden. 
„Wir sind zu der Kraft mutiert, die wir vorgeben zu zerstören. Wir 
erscheinen, als hätten wir überhaupt keine Moral", sagt Scahill. 
Wir 
sprachen zudem mit dem langjährigen Kriegsreporter und Regisseur des 
Dokumentarfilms „Dirty Wars" Richard Rowley, der auf dem Sundance 
Filmfestival ausgezeichnet wurde. Er schildert, wie die USA weltweit mit
 ihren Mordprogrammen Gewalt verbreiten. Darüber hinaus sendet Kontext 
TV Auszüge von der Diskussion an der Harvard University, in der Jeremy 
Scahill und US-Kritiker Noam Chomsky die „geheimen Kriege" und die immer
 weiter entwickelte Kriegstechnologie analysieren und sie in 
Zusammenhang mit der US-Außenpolitik stellen. Noam Chomsky: „Die 
Ressourcen existieren, sie werden immer größer, sie haben eine sich 
selbst erzeugende Fähigkeit, sie wollen immer mehr genutzt werden. Wenn 
ein Ziel verschwindet, suchen wir ein neues."
           
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