Die
Sichuan-Region gilt als eine der Geburtsstätten der chinesischen
Zivilisation und beherbergt bis heute zahlreiche Geheimnisse:
geomagnetische Anomalien, UFO-Aktivitäten, paranormale Vorkommnisse,
einzigartige altertümliche Artefakte, seltsame Bilder in der Landschaft,
kryptozoologische Rätsel und einiges mehr …
Sichuan befindet sich zwischen dem Oberlauf des Jangtse-Flusses und dem
Hinterland Südwestchinas. Die Provinz grenzt im Osten an den Stadtbezirk
von Chongqing sowie die Provinzen Hubei und Hunan, im Süden an die
Provinzen Guizhou und Yunnan, im Westen an das autonome Gebiet Tibet
(Xizang) und vom Nordwesten bis in den Nordosten an die Regionen
Qinghai, Gansu und Shaanxi. Der Name Sichuan bedeutet „vier Fluss- und
Schluchtenläufe“ [im Deutschen meist als „vier Flüsse“ oder „Land der
vier Flüsse“ übersetzt; Anm. d. Übers.] und bezieht sich auf die vier
Hauptnebenflüsse des Jangtses – Jialing, Tuo, Yalong und Jinsha –, die
die Provinz von Norden nach Süden durchströmen.
Die Sichuan-Provinz (vielen Menschen aus dem Westen eher unter dem Namen
Sechuan geläufig) wird auch als Land des Überflusses bezeichnet. Sie
beheimatet das fruchtbare Sichuan-Becken im Osten und nebelige
Gebirgszüge im Westen – dort formen sie den östlichsten Teil des
Qinghai-Tibet-Plateaus –, Süden, Norden und Südosten. Sichuan ist eine
der Wiegen der chinesischen Zivilisation und beherbergt eine Vielzahl
von Anomalien und alten Mysterien sowie kryptozoologische und
paranormale Phänomene.
Rund 150 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Chengdu steht einer
der heiligsten Berge Chinas, der O-Mei, auch Emei Shan genannt. Seit
mehr als 5.000 Jahren ist er besiedelt und deshalb reich an Kultur und
Geschichte. Er prangt knapp 3.100 Meter in die Höhe, dient 76 Klöstern
als Heimat und ist der bekannteste und höchste der vier heiligen Berge
des Buddhismus in China. Die Provinz beherbergt auch das Kosmodrom
Xichang (auch als „Weltraumbahnhof“ Xichang bekannt), einen wichtigen
Baustein in Beijings Raumfahrtprogramm.
Über die gesamte bekannte Geschichte hinweg war China die Heimat einiger
der kulturell und technisch höchstentwickelten Gesellschaften unseres
Planeten. In Sichuan treffen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
aufeinander. Und obschon Sichuan mit einer Bevölkerung von über 80
Millionen Menschen Chinas drittgrößte Provinz ist, ist es doch ein sehr
esoterischer Ort …
HIER WEITERLESEN ES WIRD NOCH SEHR SPANNEND:
Chinas Tal des Todes
Die Quellen für die folgenden Informationen stammen hauptsächlich aus
Russland (etwa die Nachforschungen von Vadim Chernobrov oder Igor
Tsaryovs Trud-Artikel vom 22. Februar 1997) und aus China (zum Beispiel die Website ChinaCulture.org).
Es muss also niemanden verwundern, dass nur wenige Menschen im Westen
um die Existenz des mysteriösen, nebeligen Heizhu-Tals wissen; das
Schwarzrohrbambustal der Sichuan-Provinz. Das Tal (es trägt den
Spitznamen „Tal des Todes“) wird mancherorts als ungewöhnlichste Zone
Chinas beschrieben.
Das Areal erstreckt sich über 180 Quadratkilometer und wurde bisher nur
selten von Menschen betreten. Seine gefährliche topographische
Beschaffenheit hat sich bei einer Reihe von Expeditionen als äußerst
nachteilig erwiesen. Das Tal verfügt über eine einzigartige Geologie,
über eine komplexe Natur, urtümliche Ökosysteme und eine mysteriöse
Vergangenheit und Gegenwart. Es ist ein Land der dichten Wälder, wilden
Tiere, seltenen Pflanzen, unzähligen Seen, Bergspitzen, Wasserfälle …
und merkwürdigen Nebel.
Die Ureinwohner des Tals, das Volk der Yi, sagen, man solle hier mit
gedämpfter Stimme sprechen, um den Gott des Berges nicht zu stören, weil
er sonst einen dicken Nebel schicken würde, der alles Leben vertilge.
Geschichten über verschollene Menschen und Nutztiere kursieren schon
lange in der Region. So rätselt man etwa über den Verbleib von 30
Kuomintang-Soldaten, die das Tal zur Zeit der Gründung Rotchinas im
Jahre 1949 betreten hatten und seitdem nie wieder gesehen wurden. 1966
verschwand ein militärischer Expeditionstrupp spurlos, der die Gegend
vermessen sollte. 1976 verlor man drei Mitglieder einer Gruppe
Waldforscher im Tal; drei Monate später wurden in der Nähe drei Skelette
gefunden. 1995 verschwanden zwei Soldaten, als sie das Tal
durchquerten. Nur ihre Waffen tauchten einige Zeit später wieder auf.
Lässt sich das Verschwinden der Personen mit dem merkwürdigen, dicken
und vielleicht giftigen Nebel erklären, der fast den ganzen Tag lang
durch das Tal wabert? Russischen Quellen zufolge erzählen jene, die das
Tal erfolgreich durchquert haben, von rätselhaften Geräuschen und davon,
ihr Zeitgefühl verloren zu haben. Augenzeugen berichten von einem
dichten Nebel, der die Menschen einhülle – und wenn er sich lüftet,
seien sie verschwunden.
Einige chinesische Wissenschaftler glauben, dass die mysteriösen Unfälle
durch die angereicherten Dämpfe verwesenden Pflanzenmaterials
entstehen. Menschen, die diese Dämpfe einatmeten, würden die
Orientierung verlieren und in der Folge in die tiefen Felsspalten
stürzen, auf die man im Tal immer wieder stößt.
Allerdings hat es auch Flugzeugabstürze über dem Tal gegeben, deren
Ursache nicht geklärt werden konnte. Manche Wissenschaftler behaupten,
das magnetische Feld sei im Heizhu so stark, dass es Kompasse außer
Kraft setzen und tatsächlich Flugzeugabstürze provozieren könne. Andere
sind sich da nicht so sicher.
Die Yi, die seit tausenden von Jahren das Tal bewohnen, erzählen sich
ihre eigenen Geschichten. Eine der interessantesten handelt von der
angeblichen Wiege ihrer Kultur: Shimenguan, einem besonders gefährlichen
Bereich des Heizhu-Tals. Nach einer alten Yi-Überlieferung sei der
Zutritt nach Shimenguan streng verboten, und jeder, der trotzdem
versuche hineinzugelangen, werde schrecklich dafür bestraft.
Ein handgemaltes Bild des UFOs, das im Juli 1981 über der
Sichuan-Provinz gesichtet wurde. (Quelle: China.org.cn,
http://tinyurl.com/3y5zrwk)
UFO-Sichtungen über der Sichuan-Provinz
Seit undenklichen Zeiten wird China von unidentifizierten Flugobjekten
besucht. Einige Beobachtungen haben gar Eingang in die Annalen des
Landes gefunden. Rotchina hatte das Verbot, über UFO-Sichtungen zu
berichten, bereits 1979 aufgehoben; noch zehn Jahre bevor sein Nachbar
und nördlicher Rivale – die UdSSR – es für Berichte über Sichtungen im
eigenen Lande tat. Es gibt jedoch auch Meldungen jüngeren Datums. Wenden
wir uns einigen der merkwürdigen Objekte zu, die am Himmel über Sichuan
ausgemacht wurden:
Zhang Zhousheng, ein ehemaliger Astronom des Yunnan-Obervatoriums,
beobachtete zum ersten Mal 1977 ein UFO über Sichuan. Mikhail Gershtein,
Russlands führender UFO-Forscher und ein bekannter Autor zahlreicher
Bücher zum Thema, hat einige Informationen über Zhangs Sichtung von 1977
zusammengestellt. In seinem Buch „Chto skrivayut ufologi“ (Das
verbergen Ufologen, Moskau, 2006) berichtet er darüber. Die Sichtung
ereignete sich am 26. Juli 1977 im nördlichen Bereich von Chengdu.
Zhang beobachtete ein seltsames, spiralförmiges Objekt und wies auch
andere Leute darauf hin. Das Objekt hatte die Form einer Kugel, die
einem gelblichen Stern ähnelte. Eine große archimedische Spirale ging
von der Kugel aus, eine schimmernde Linie, die klar und hell im
Mondlicht zu sehen war. Die Linie war blau und teilweise grün gefärbt.
Da die Spirale der Kugel entsprang, kann das Objekt offensichtlich kein
Stern gewesen sein – es war wahrscheinlich relativ klein. Die Linie
beschrieb drei oder vier Windungen. Das merkwürdige Objekt bewegte sich
am Himmel auf einer geraden Spur. Seine Geschwindigkeit war
gleichbleibend und betrug etwa zehn Grad pro Minute. Die Spirale bewegte
sich synchron zur Kugel. Die Größe, Form und Helligkeit des Objekts
blieben unverändert und die Spirale rotierte nicht um die Kugel herum.
Das Objekt ließ keine Spuren am Himmel zurück. Um 22:14 Uhr verschwand
die Kugel auf einer Höhe von zehn Grad hinter den Wolken. Die gesamte
Sichtung spielte sich in einem Zeitraum von etwa fünf Minuten ab. Der
chinesische Wissenschaftler war sehr aufgeregt angesichts seiner
Beobachtung.
Zhang Zhousheng war damit aber keineswegs allein: Tausende von
Augenzeugen hatten das UFO in dieser Nacht beobachtet. Und Zhangs
Geschichte ist hier noch nicht zu Ende. Der Astronom sagte im Juni 1981
voraus, dass sich im Juli desselben Jahres eine weitere UFO-Sichtung
ereignen würde. Und tatsächlich: Am 24. Juli 1981 sahen Millionen von
Menschen in den Provinzen Gansu, Qinghai, Sichuan und Yunnan einen
leuchtenden, spiralförmigen Körper am Himmel fliegen.
Zhang hat sich seit 1977 intensiv mit UFOs auseinandergesetzt und über
seine Fähigkeit spekuliert, deren Auftauchen vorherzusagen. Ihm zufolge
sei die Vorhersage von UFOs etwas völlig anderes als die Vorhersage
eines Meteoritenschauers. Er könne zwar voraussagen, wann die UFOs
auftauchen würden, aber nicht mit Sicherheit bestimmen, ob sie sich an
einer Position zeigen würden, die für uns beobachtbar ist. Zhang
behauptet auch, dass er mehr über solche Vorhersagen wisse als sonst
jemand auf der Welt. Seit er 2005 in den Ruhestand gegangen ist, führt
er seine UFO-Forschungen weiter, macht seine Vorhersagen aber nicht länger publik.1
Nach Aussagen eines anderen Astronomen und passionierten UFO-Forschers,
Professor Wang Sichao, befand sich das spiralförmige UFO von 1981 auf
einer Höhe von etwa 650 Kilometern und flog mit einer Geschwindigkeit
von circa 1,6 Kilometern pro Sekunde, bevor es verschwand. Professor
Wang ist ein Planetenforscher der Sternwarte am Purpurnen Berg (auch
bekannt als Zijinshan-Sternwarte), die sich nahe Nanjing in der
Jiangsu-Provinz befindet. Er ist von der Existenz außerirdischer Wesen
überzeugt und glaubt, dass ihre UFOs in der Lage sind, die Erde zu
besuchen. Die Yangtse Evening Post veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom 01. Juli 2002 einInterview mit Professor Wang.2 Auf
Grundlage der Augenzeugenberichte schloss dieser, dass das UFO von 1981
eine „Dimensionsflugmaschine“ gewesen sein müsse. Derartige Phänomene
seien bereits dutzende Male beobachtet worden. Seit 1971 haben Professor
Wang und seine Kollegen an der Zijinshan-Sternwarte UFO-Zwischenfälle
aufgezeichnet, gesammelt und analysiert. Wang glaubt, dass UFOs
intelligenten Ursprungs sind und keine Naturphänomene darstellen.
Nach der Sichtung von 1981 begannen chinesische Wissenschaftler, alte
Chroniken zu studieren, um ähnliche Fälle auszumachen. Sie fanden mehr
als 30 Referenzen auf „gebogene Pfeile“ am Himmel sowie auf andere,
ähnliche Anomalien.
Das war allerdings noch nicht alles, was es zur erinnerungswürdigen
UFO-Massensichtung von 1981 zu sagen gibt. Auch die sowjetische
NachrichtenagenturTASSberichtete im August 1981 über die Juli-Sichtung.
Viel später, im Jahr 2010, ließ Chen Xia von China.org.cn Chinas erste MassensichtungRevue passieren:3
„Hunderttausende Zuschauer […] waren von 22:33 Uhr bis 22:53 Uhr Zeuge
einer enormen, leuchtenden Spirale [am Himmel]. Das Objekt bewegte sich
mit unglaublich langsamer Geschwindigkeit in der oberen Atmosphäre, wo
kein Hubschrauber es erreichen konnte. Spätere Untersuchungen zeigten,
dass das Objekt eine abnormale Antigravitationskapazität aufwies.“
Die Sternwarte am Purpurnen Berg veröffentlichte eine amtliche
Verlautbarung, in der es hieß, dass „die Bevölkerungen von 14
[chinesischen] Provinzen“ dieses „Himmelsphänomen“ gesichtet hätten.
1987 zirkulierten im Westen Berichte über eine Anzahl von rötlichen oder
orangefarbenen Kugeln, die über Sichuan fliegen würden. Die
sowjetischen Quellen verfügten aber über detailliertere Informationen zu
diesen Sichtungen. Laut einer Ausgabe der Zeitung Izvestiya vom
20. März 1987 sei ein orangefarbenes UFO in einer Höhe von einem
Kilometer über Sichuan aufgetaucht. Seine Form habe an einen „Strohhut“
erinnert. Das UFO sei nach einer halben Stunde verschwunden und es habe
20 Augenzeugen dafür gegeben, von denen einer sich erinnert habe, dass
das Objekt merkwürdige Geräusche von sich gegeben hätte. In ganz China
tauchten im Dezember 1998 und im Januar 1999 zahlreiche UFO-Berichte
auf, doch die meisten Wissenschaftler behaupteten, dass „dies keine
außerirdischen Raumfahrzeuge waren“. Geheimdienstquellen offenbarten,
dass im Norden, Osten und Süden zu jener Zeit Probeflüge eines neuen
Tarnkappenjägers – Codename: Kong Shiji yihao (etwa: Luftjahrhundert 1) –
stattgefunden hatten und dass „einige UFO-Meldungen Sichtungen des
chinesischen Tarnkappenjägers sein könnten“. Die ersten Testflüge wurden
im Mai 1998 im Südwesten durchgeführt.
„Zu dieser Zeit gab es Berichte aus vielen Städten der Sichuan-Provinz,
in denen von Sichtungen eines Lichtstrahls die Rede war, der von einem
UFO ausging. Wenn das Licht zu sehen sei, brauche das Flugzeug nach
Angaben des Militärs etwa fünf bis sechs Minuten, um aus dem Sichtfeld
zu verschwinden. Also muss es sich mit etwa 200 Kilometern pro Stunde
fortbewegt haben.“
Dies berichtete das Magazin Beijing Scene in seiner Ausgabe für die Woche vom 21. bis 27. Januar 1999.4
Im Jahr 2000 wurde ein V-förmiges Flugobjekt über Chengdu beobachtet.
Im Juni 2002 flog etwas äußerst Interessantes über drei chinesische
Provinzen, darunter auch Sichuan. Wie verschiedene Medien berichteten,
wurde am 30. Juni gegen 22:00 Uhr „ein mysteriöses, leuchtendes, seine
Form veränderndes Objekt“ am Himmel gesichtet.5 In den
Schilderungen ist die Rede von „einem orange-weißen Lichtstrahl“, der
„von Osten nach Westen flog“ und für etwa drei Minuten sichtbar gewesen
sei. Das Objekt habe optisch erst einem Fangzahn geähnelt und dann eine
Ventilator-ähnliche Form angenommen. Die Augenzeugenberichte über das
Aussehen des UFOs, über seine Größe, die Flugdauer und -route lesen sich
sehr ähnlich. Das Objekt flog angeblich in großer Höhe, viel höher als
es ein Flugzeug tun würde, und war „ziemlich groß“.
Eine Zeitung aus Sichuan berichtete, dass
„[…] ein Pilot einer ansässigen Luftwaffenbasis neben dem Objekt herflog
und es mit einem feindlichen Flieger verwechselte. Tian Xianyuan,
Augenzeuge und Direktionsassistent des Zentrums für Astronomie in
Chongqing City, gelang es, die genaue Position des Objekts zu
bestimmen.“
(Chongqing, eine eigenständige Verwaltungseinheit, war bis Mai 1997 Teil
der Sichuan-Provinz.) Bis heute wird von UFO-Sichtungen über Sichuan
und anderen Provinzen berichtet.
Die Geister und UFOs des Yuan Mei
Yuan Mei (1716 – 1797) war ein erfolgreicher Beamter, ein Autor von
Ratgebern über Beamtenprüfungen, ein Kompilator und Redakteur von
Sammelbänden zu übernatürlichen Geschichten und ein leidenschaftlicher
Landschaftsmaler. Er gilt außerdem als herausragendster chinesischer
Gourmet und Kochbuchautor. Yuan lebte im Geiste des Zen, lehnte jedoch
sowohl den bürgerlichen Taoismus als auch den formalisierten Buddhismus
strikt ab. Als Kind war er ein talentierter Schüler gewesen und hatte
seine Grundausbildung bereits im Alter von elf Jahren abgeschlossen. Den
höchsten akademischen Grad erlangte er mit 23 Jahren und wandte sich
dann der höheren Wissenschaft zu. Schließlich beendete er seine
Beamtenlaufbahn und setzte sich mit seiner Familie in einem privaten
Anwesen zur Ruhe, dem „Garten der Zufriedenheit“. Zu seinen Tätigkeiten
gehörte auch das Sammeln und Herausgeben lokaler Geistergeschichten.
Außerdem setzte er sich für die Frauenbildung ein.
Yuan Mei unternahm ausgiebige Reisen durch ganz China und konnte so die
Folklore des ganzen Landes dokumentieren. Das Buch „Censored by
Confucius: Ghost Stories by Yuan Mei“6 (Zensiert von
Konfuzius: Geistergeschichten von Yuan Mei) birgt faszinierende
Beschreibungen paranormaler Kreaturen, von denen einige jenen Aliens
gespenstisch ähnlich sehen, die in modernen Berichten beschrieben
werden.
Darunter fällt auch die Beschreibung der Kreatur, die der Gelehrte Fei
Mi und der General Yang Zhan gesehen haben sollen, als sie sich in einem
angeblich von Geistern heimgesuchten Regierungsgebäude aufhielten.
Weder der General noch sein Assistent Li glaubten an Monster, und so
beschlossen sie, die Nacht im Obergeschoss zu verbringen – dem
angeblichen Ort des Spuks. Fei Mi wurde gebeten oder gezwungen, sie zu
begleiten, aber da er von eher argwöhnischer Natur war, nahm er eine
Laterne und ein Schwert mit. Nach der dritten Wache sei in der Nacht ein
Monster auf Zehenspitzen die Treppe hinaufgeschlichen. Die Kreatur soll
ein Gesicht gehabt haben, aber weder Brauen noch Augen. Sie sei leblos
und steif wie totes Holz gewesen. Das Monster habe ein augenähnliches
Etwas auf seinem Rücken gehabt, das ein helles, goldenes Licht abgegeben
hätte.
Offenbar konnte es das Licht auf Menschen richten. Den kompletten
Bericht können Sie in dem Buch „Zibuyu, ,What the Master Would Not
Discuss‘, According to Yuan Mei“7 (Zibuyu, „Über was der Meister nicht sprach“, nach Yuan Mei) des italienischen Sinologen Paolo Santangelo nachlesen.
Auch O. L. Fishman setzte sich mit Yuan Meis Werk auseinander und
übertrug es ins Russische.8Die Publikation enthält die packende
Beschreibung einer sehr modern anmutenden UFO-Sichtung: Zhang Xiao-Po
aus Pinghu saß bei wolkenlosem Himmel in seinem Wohnhof. Plötzlich hörte
er ein lautes Knacken. Im Himmel öffnete sich eine Spalte, in deren
Mitte zwei Boot-ähnliche Augen erschienen, mit leuchtenden Pupillen,
rund wie die Achse eines Karrens, die ein grelles Licht ausstrahlten.
Der gesamte Wohnhof war von hellem Glanz durchflutet. Eine lange Zeit
verstrich, bevor die „Augen“ sich wieder schlossen. Die Wissenden sagen,
dass „der Himmel seine Augen geöffnet hat“.
Die Sanxingdui-Ruinen
Es heißt, die Ruinen der Sanxingdui-Kultur seien 1929 von einem Bauern
gefunden worden, als dieser einen Wassergraben zog. Im Jahr 1986 wurde
die Stätte von Archäologen wiederentdeckt. Ihren Namen verdankt sie drei
Hügeln, von denen jeder einem Stern ähnelt (Sanxingdui bedeutet
„Drei-Sterne-Hügel“). Heute ist die Erforschung der Ruinen ein
systematisch geplantes Wissenschaftsprojekt, an dem Spezialisten aus der
Archäologie beteiligt sind, der Geologie, Hydrologie, der
Umweltforschung und einiger anderer Disziplinen.
Die Grabungsstätte befindet sich beim kleinen Dorf Sanxingdui, etwa vier
Kilometer nordöstlich der Gemeinde Nanxing, nahe Guanghan City und der
Chengdu-Ebene, am Ufer des Flusses Jian in der Sichuan-Provinz. Am 30.
Juli 2003 wurden auf der WebsitePeople’s Daily9 faszinierende
Informationen über hier gefundene rätselhafte Artefakte preisgegeben
(und später von chinesischen Quellen bestätigt), die äußerst untypisch
anmuten, vergleicht man sie mit den Funden, die mit irgendeiner
prähistorischen Kultur in China oder anderswo auf der Welt in
Zusammenhang gebracht werden. Die Artefakte müssen von einer alten
Zivilisation angefertigt worden sein, die keine schriftlichen Zeugnisse
hinterlassen hat und in den Aufzeichnungen keines anderen Landes erwähnt
wird. Die 2003 an der Fundstelle vorgenommenen Ausgrabungen deckten ein
Areal von 700 Quadratkilometern ab.
Die Sanxingdui-Stätte gilt als Überbleibsel der ältesten und frühesten
Niederlassung des altertümlichen Shu-Stammes, der im späten Neolithikum
damit begann, die Sichuan-Region zu besiedeln. Nach Ansicht einiger
Archäologen hat sich die frühe Shu-Kultur um 4.800 bis 4.000 vor
Christus entwickelt, andere sprechen sogar von 6.800 bis 6.000 vor Christus.10
Die Kultur florierte vor etwa 5.000 bis 3.000 Jahren; vor circa 2.800
Jahren aber verließen die Menschen ihre Stadt unter mysteriösen
Umständen. Eine Vielzahl von Theorien rankt sich um den Fall der
Sanxingdui-Zivilisation, die offenbar spurlos verschwand.
1986 wurden zwei Opfergruben freigelegt, die hunderte Artefakte aus
Gold, Jade und Ton enthielten. Man fand gespenstisch geformte bronzene
Köpfe mit Blattgoldmasken, die an die Hollywood-Version von Aliens
erinnern; außerdem Statuen, heilige Bäume und andere Relikte. Die
Artefakte werden von keinen Inschriften geziert, die Aufschluss über die
Zivilisation geben könnten, die sie erschaffen hat, sodass Archäologen
und Historiker nur vermuten können, was sie bedeuten. Die
bronzezeitlichen Funde wurden mittels Radiokarbonmethode auf das 12. bis
11. vorchristliche Jahrhundert datiert.
(Wenn Sie einige Beispiel begutachten möchten, besuchen Sie die Website des Sanxingdui-Museums unter www.sxd.cn/en/index.html.)
Laut eines China-Daily-Artikels vom 01. November 200711 spekulieren
einige Menschen darüber, ob Außerirdische hinter den mysteriösen
Relikten stecken könnten. Einheimische behaupteten, sie hätten in den
1980er Jahren UFOs in der Gegend gesichtet. Sollten außerirdische
Lebensformen Chinas alten Kulturen Auftrieb gegeben haben?
Es gibt Anzeichen dafür, dass Sanxingdui einst zwölf Quadratkilometer
maß, wobei die Stadt selbst vier Quadratkilometer im Zentrum einnahm,
von drei Seiten eingefriedet durch einem Lehmwall und an der vierten
Seite vom Jian-Fluss geschützt. Sanxingdui scheint ein sehr lebendiges
Handelszentrum gewesen zu sein. Seine Einwohner müssen Experten darin
gewesen sein, Lehm zu brennen und Bronze zu gießen.
Man nimmt an, dass die Sanxingdui-Kultur einem Sonnenkult anhing. Eine
der beeindruckendsten Entdeckungen ist ein gigantischer Bronzebaum, der
fast vier Meter emporragt und an dessen Stamm sich blumen- oder
tierköpfige Schlangen hinaufwinden. Auf jedem Ast sitzt ein riesiger
Vogel. Den Legenden zufolge trägt ein solcher die Sonne auf seinem
Rücken über den Himmel.
Archäologen suchen weiter nach etwaigen Überresten des alten Königreichs
Shu und nach Antworten auf Fragen, die angesichts dreier verschiedener
altertümlicher Kulturen, die sich im alten China separat voneinander
entwickelt haben, unergründlich scheinen.
Das Institut für Archäologie der Chinesischen Akademie für
Sozialwissenschaften veröffentlichte einen Bericht über einige weitere
faszinierende Funde. Ein solcher ist die 800 Jahre alte Grabanlage aus
der Song-Dynastie (960 bis 1279 nach Christus), die im Dorf Dengcun im
Kreis Changning, Sichuan, freigelegt wurde. Laut einer Meldung der
Nachrichtenagentur Xinhua vom 18. Februar 200712 sagte
„Wei Zhijun, ein Beamter des Dorfes, dass zwei Fremde vor einigen Tagen
mehrfach zu ihm gekommen seien und ihm zugesichert hätten, sie seien
willens, dem Dorf kostenlos eine Straße zu bauen, und dass ihre einzige
Bedingung gewesen sei, Grabungen im Boden eines nahen Hügels vornehmen
zu dürfen, wobei es keinem Dorfbewohner erlaubt sein sollte, daran
teilzuhaben.“
Die Dorfbewohner hätten an der Aufrichtigkeit dieser Worte gezweifelt
und den Zwischenfall bei der örtlichen Polizei gemeldet. „Auf diese
Weise wurde die Grabanlage entdeckt.“ Aber wer waren die Fremden?
Da archäologische Funde – wie an vielen anderen Orten der Welt – einem
Sturmlauf von Plünderern und Grabräubern ausgesetzt sind, hat die
chinesische Regierung 2012 beschlossen, ungewöhnliche Mittel zu nutzen,
um das kulturelle Erbe von Sichuan zu schützen. Wie die
Nachrichtenagentur Xinhua am 30. Mai 2012 berichtete,13 gaben Behörden aus Sichuan bekannt, dass sie Hunde einsetzen wollten, um die regionalen Kulturgüter zu schützen.
„Tang Wenjun, stellvertretender Direktor der Denkmalschutzbehörde der
Verwaltungseinheit Anyue, gab an, sein Büro werde 66 Hunde auf die 57
Denkmalschutzbereiche des Kreises verteilen“,
um die bis zu 1.000 Jahre alten Steinschnitzereien zu schützen.
„,Hunde sind manchmal nützlicher als Sicherheitspersonal, gerade wenn es
darum geht, kulturelle Hinterlassenschaften zu schützen‘, sagte Tang.“
Im Kreis Anyue gibt es etwa 10.000 altertümliche Steinschnitzereien. Die
Bezirksregierung hat bereits Videokameras und Infrarotalarmsysteme
installiert, doch die Hunde kann offensichtlich nichts übertreffen, wenn
es um den Schutz alter Artefakte geht.
Eines der vielen mysteriösen Fundstücke aus der Sichuan-Provinz. (Quelle: Asian Civilisations Museum,Singapur)
Li Ching-Yuen: Geheimnisse eines langen Lebens
Einer der bekanntesten Bewohner Sichuans war Li Ching-Yuen, der
angeblich 256 Jahre lang auf der Erde weilte. Selbstverständlich zog
seine Langlebigkeit rund um den Globus heftiges Interesse auf sich. Die
meisten von mir hier vorgestellten Informationen stammen aus russischen
Quellen.
Chinesischen Aufzeichnungen zufolge erblickte Li Ching-Yuen 1677 in Xian
Qujiang, Sichuan, das Licht der Welt, wobei er selbst behauptete, im
Jahr 1734 geboren zu sein. Russische Quellen nennen 1680 als sein
Geburtsjahr, während in westlichen Dokumenten vom Jahr 1677 die Rede ist
und portugiesische Quellen wiederum von 1678 ausgehen. Es ist nicht
ganz klar, wann er gestorben ist, aber chinesische Quellen sprechen von
1933.
Li Ching-Yuen verbrachte den Großteil seines Lebens in den Bergen der
Provinz damit, Kräuter zu sammeln und die Geheimnisse eines langen
Lebens zu erlernen. 1748, im Alter von 71 Jahren, zog er aus Sichuan
fort und trat der chinesischen Armee als militärischer Berater und
Kampfsportlehrer bei. Li war Arzt, Kräuterkenner, taktischer Berater,
Qi-Gong- und Tao-Meister. Gerüchten zufolge hatte Li Ching-Yuen 200
Nachkommen von 24 Frauen, von denen er 23 überlebte. Wenn die
Geschichten wahr sind, lebte er sogar länger als der älteste Mensch der
UdSSR, Shirali Muslimov, der 168 Jahre alt gewesen sein soll, als er
verstarb.
Li Ching-Yuen offenbarte dem chinesischen Kriegsherren Wu Pei-fu einst
das Geheimnis seines langen Lebens: „Bewahre ein ruhiges Herz, sitze wie
eine Schildkröte, gehe lebhaft wie eine Taube und schlafe wie ein
Hund.“
1927 wurde Li Ching-Yuen dazu eingeladen, den Gouverneur von Sichuan zu
besuchen, General Yang Sen. Der Gouverneur war begeistert von Lis Kraft,
Elan und Fähigkeiten, die er in solch fortgeschrittenem Alter an den
Tag legte. Während seines Besuchs wurde das berühmte Foto des
chinesischen Oldtimers aufgenommen.
1928 kehrte Li in seine Heimat zurück, wo er fünf Jahre später verstarb.
Einer Legende zufolge soll Li Ching-Yuen seinen Freunden vor seinem Tod
gesagt haben, dass er alles geschafft habe, was er in dieser Welt hätte
tun müssen, und nun nach Hause gehe. Nachdem er diese letzten Worte
gesagt habe, sei er verschieden. General Yang Sen befahl seinem Stab,
den Wahrheitsgehalt der Geschichte zu überprüfen. Die Gruppe befragte Li
Ching-Yuens Angehörige, die angaben, er sei schon immer alt gewesen,
solange sie sich würden erinnern können, und dass er schon mit ihren
Großeltern befreundet gewesen wäre.
Das Bildnis vom Berg Mengding
Der Berg Mengding ist die Wiege der chinesischen Teekultur. Tee aus
Mengding ist im ganzen Land bekannt als der „Tee der Unsterblichen“.
Seit tausenden Jahren genießen die Chinesen besondere Teesorten von den
nebeligen Bergspitzen des Mengding, deren feuchtkaltes Klima bestens für
den Anbau der Pflanze geeignet ist.
Xie Qiang ist ein Forscher am Generalinstitut für Rohstoffabbau und
Metallurgie in Beijing. Er stammt aus Ya’an City in der
Verwaltungseinheit Mingshan, gelegen im Herzen der Sichuan-Provinz an
einem Nebenarm des Flusses Min. Die Stadt befindet sich auf der
Nordwestseite des Berges Mengding (auf dem Qinghai-Tibet-Plateau), 128
Kilometer vor Chengdu. Als Xie eine Google-Satellitenkarte
heranzog, um sich seine Heimatstadt und die umliegende Region einmal aus
der Luft anzuschauen, entdeckte er etwas wirklich Faszinierendes:
Im Norden der Stadt, im Gebiet des Mengding-Berges, machte er ein höchst
ungewöhnliches, übergroßes Bildnis [im Gelände] aus. Es erinnerte ihn
an eine Person, vielleicht einen Krieger, der eine Federkrone oder einen
Helm trägt und neben dem ein Tier steht. Das Tier ließ ihn an eine
Figur aus der chinesischen Mythologie denken, die Qilin genannt wird
(die chinesische Version eines Einhorns, allerdings mit mehreren
Hörnern). Xie errechnete, dass das Bildnis etwa zehn Kilometer lang und
drei bis vier Kilometer hoch sein, also eine Fläche von etwa 40
Quadratkilometern bedecken musste. Laut Xie lasse es sich am besten von
einem Flugzeug oder Satelliten aus betrachten, in einer Höhe von 30 bis
40 Kilometern über dem Boden. Auf dem Satellitenbild sind Augen, ein
Mund und eine Nase im Gesicht der Gestalt zu erkennen. Auf deren Kopf
sitzt wahlweise eine Krone oder ein Helm. Etwas, das wie eine Tunika
anmutet, bedeckt Teile des rechten Arms und der Schulter der Person,
außerdem ist dort ein Armband zu erkennen. Der Ellenbogen des linken
Arms ist angewinkelt. Einige Menschen erinnert die Figur an einen
römischen Soldaten. Das mysteriöse Bildnis zeigt in Richtung Südwesten.
Wer oder was hat es erschaffen? Ist es eine natürliche Geländeformation?
Waren hier menschliche oder menschenähnliche Baumeister am Werk? Ist es
durch Meteoriteneinschläge entstanden? Der genaue Ursprung bleibt
unklar.
Xie Qiang war begeistert und entschied sich, seine Entdeckung zu
erkunden. Im Juli 2007 besuchte Xie in Gesellschaft eines Geologen Ya’an
City. Sie schlugen sich bis zum Mengding-Berg durch und kamen
schließlich dort an, wo der Kopf der Figur lag. Sie entdeckten einige
Flüsse in der Gegend und schlussfolgerten, dass die Region um den Berg
herum vor Millionen von Jahren von Fluten geformt worden war. Vom Boden
aus lässt sich das Bildnis wegen seiner immensen Größe nicht erkennen.
Die Chengdu Evening Post berichtete am 03. Mai 2008 über die
Geschichte. Xie Qiang besuchte das Gelände vor dem Berg später erneut
gemeinsam mit Reportern und Wissenschaftlern, um seine Entdeckung weiter
zu untersuchen.
2010 strahlte der TV-Sender China Central Television eine Sondersendung aus, die dasmysteriöse Bildnis am Mengding-Berg zum Gegenstand hatte.14 Es handelt sich um eine sauber recherchierte Dokumentation mit englischen Untertiteln.
Darin ist das geheimnisvolle Bildnis sehr gut zu sehen. Die
Dokumentation faszinierte die Öffentlichkeit zwar, aber das Bildnis
blieb auch weiterhin in ein Geheimnis gehüllt (und ist es noch immer) –
genau wie China es über die Zeitalter war …
Besonders das Qilin [das „chinesische Einhorn“] machte mich neugierig.
Das erste Qilin soll angeblich im Jahre 2697 vor Christus im Garten des
legendären Huangdi erschienen sein, dem Gelben Kaiser. (Mit dem
geheimnisumwobenen Gelben Kaiser werde ich mich in einem zukünftigen
Artikel ausführlicher auseinandersetzen.)
Im April 2013 erschütterte ein heftiges Erdbeben der Stärke 7 Ya’an
City, bei dem etwa 200 Menschen ihr Leben ließen. Da das Epizentrum in
der Nähe des Kreises Lushan lag, erlitten viele jahrhundertealte Gebäude
beträchtliche Schäden, die bereits im Mai 2008 ein Erdbeben der Stärke 8
zu überstehen hatten. Es ist noch nicht bekannt, wie es dem mysteriösen
Bildnis vom Mengding-Berg dabei ergangen ist.
Wilde Männer, Drachen und Türme
Es gibt noch zahlreiche weitere faszinierende Stätten und paranormalen
Phänomenen in der Provinz. Beispielsweise kursieren in China seit
mindestens 3.000 Jahren Legenden von „Wilden Männern“ (Shanxiao), und
viele Berichte über diese merkwürdigen Primaten stammen aus Sichuan.
Eine andere Kreatur mit übernatürlichen Eigenschaften ist der Drache.
Über die Generationen sind Drachen zu einem kulturell aufgeladenen
Symbol und einem Zeichen von Stärke geworden. Tatsächlich reichen die
ersten Aufzeichnungen über Drachen tausende von Jahren zurück.
Früher wurden Dinosaurierfossilien als „Drachenknochen“ gedeutet, und
als um 300 vor Christus eine entsprechende Entdeckung in Wucheng,
Sichuan, gemacht wurde, bezeichnete Chang Qu, ein berühmter
Schriftsteller jener Zeit, sie als ebensolche. Die moderne,
wissenschaftliche Erforschung der Dinosaurier nahm in China im Jahr 1935
mit Ausgrabungen in der Sichuan-Provinz ihren Anfang, aber zu
Knochenfunden war es schon lange vorher gekommen. Darauf fußen die
Geschichten und Legenden von Drachen im Reich der Mitte.
Der Drache gilt in China als heiliges Symbol himmlischer und irdischer
Kraft. Die mythische und göttliche Figur steht für Unabhängigkeit,
Reichtum und Glück. In der chinesischen Mythologie sind Drachen dazu
fähig, sich groß wie das Universum zu machen und klein wie eine
Seidenraupe. Sie können außerdem ihre Farbe wechseln und blitzartig
verschwinden. Im Frühling steigen sie in die Himmel auf und stürzen im
Herbst in die Wasser.
Aber sollten Drachen nur in ferner Vergangenheit existiert haben?
Sollten wir sie dahin verbannen? Einige Menschen aus dem Westen wollen
von chinesischen Familien erfahren haben, die Drachen aufzogen, ihr Blut
als Medizin nutzten und ihre Eier hochschätzten. [Der venezianische
Entdecker] Marco Polo berichtete, dass der Wagen des Kaisers zu
besonderen Anlässen von Drachen gezogen worden sei. Im frühen 17.
Jahrhundert bewilligte der Kaiser den Posten des Königlichen
Drachenfütterers. Geschichten über „gefallene“ Drachen kursieren selbst
in den entferntesten Ecken Chinas. Und was sollen uns die merkwürdigen
„fliegenden“ Drachen sagen, die im Januar 2004 in der tibetischen Amdo-Region im Himalaja fotografiert wurden?15
Dann gibt es da noch das Geheimnis um die offensichtlich
erdbebenresistenten Türme in Tibet (in den Vorgebirgen des Himalajas)
und der Sichuan-Provinz, von denen einige vage erkennbare sternenförmige
Verzierungen an den Wänden tragen und andere so hoch aufragen wie
15-stöckige Gebäude. Ihr Ursprung und Alter sind bisher nicht genau
bestimmt worden, aber sie dürften zumindest 1.200 Jahre16 oder gar bis zu1.700 Jahre17 alt sein. Die Türme sind aus gemeißelten Steinen, Ziegeln und Balken gefertigt.
Die französische Amateurarchäologin „Frédérique“ Darragon hat sich darin
versucht, das Rätsel der Türme und der unbekannten Kultur zu lösen, die
sie erbaut hat. (Davor war Darragon an Tierschutzmaßnahmen in Tibet
beteiligt und finanzierte Wohltätigkeitsarbeiten über diverse
Stiftungen. Der Discovery Channel verpasste ihr den Spitznamen
„Renaissance Woman“; gemeinsam mit der Universität von Sichuan rief sie
die Einhornstiftung ins Leben.) Es existiert eine Hypothese, nach der
die Türme einem religiösen Zweck gedient haben könnten und vielleicht
das Dmu-Band repräsentieren, das einer tibetischen Legende zufolge den
Himmel mit der Erde verbindet.
In genau derselben Gegend, in der die Türme stehen, sollen auch die
mysteriösen Drachen im Himmel gesichtet worden sein und die Berichte
über die „Wilden Männer“ ihren Ursprung haben.
Endnoten
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- Xia, C.: „Prepare for more UFO sightings“ auf China.org.cn, 02.08.2010;http://tinyurl.com/qjv6vbx (aufgerufen: Juli 2014)
- „UFO or Stealth Fighter?“ in Beijing Scene, 1999, 7(2);http://tinyurl.com/kkqe4kk (aufgerufen: Juli 2014)
- „Half of China sees …“
- Louie, K., Edwards, L., Yuan, M.: „Censored by Confucius: Ghost Stories by Yuan Mei (New Studies in Asian Culture)“ (Armonk, NY: M. E. Sharpe, Inc., 1996)
- Santangelo, P., Beiwen, Y.: „Zibuyu, ,What the Master Would Not Discuss‘, According to Yuan Mei (1716 – 1798): A Collection of Supernatural Stories“(Leiden, NL: Brill Academic Publishers, 2013)
- Fishman, O. L.: „Yuan Mei, Noviye zapisi Xin Tsi Se ili o chyom ne govoril Konfutsiy [Zi Bu Yu]“ (Moskau, 1977)
- „New Digging to Probe Mystery of Ancient Sanxingdui Ruins“ aufPeopledaily.com.cn, 30.07.2003; http://tinyurl.com/kcvwshg (aufgerufen: Juli 2014)
- „Early History Warring States (475-221 BCE) to the Ming Dynasty (1368 – 1644)“ auf Sichuanvillage.org, 2008; http://tinyurl.com/q9tlh2k (aufgerufen: Juli 2014)
- „Aliens or ancestors? The mysteries of ancient Sichuan“ auf China.org.cn, 01.11.2007; http://tinyurl.com/2usu4b (aufgerufen: Juli 2014)
- „800-year-old Tomb Discovered in Sichuan“ auf China.org.cn, 18.02.2007;http://tinyurl.com/nlv7ua2 (aufgerufen: Juli 2014)
- Liu: „Sichuan to deploy dogs for cultural relic protection“ auf News.xinhuanet.com, 30.03.2012; http://tinyurl.com/oj2o28d (aufgerufen: Juli 2014)
- „Strange Image Part I“ auf Tv.cntv.cn; http://tinyurl.com/mv2ztbb (aufgerufen: Juli 2014)
- „Dragons in the Tibet Sky“ auf Theepochtimes.com, 07.08.2005;http://tinyurl.com/afdko (aufgerufen: Juli 2014)
- „Recovering the Roots of Ancient Towers“ auf China.org.cn, 16.11.2005;http://tinyurl.com/kq3lo5p (aufgerufen: Juli 2014)
- Moxley, M.: „Saving the Secret Towers“ auf Online.wsj.com, 27.05.2011;http://tinyurl.com/mqubs34 (aufgerufen: Juli
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