Der kosmische Witz hinter der Erleuchtung
Von Chad Foreman auf upliftconnect.com; übersetzt vonIst das Erkennen von Humor in der Erleuchtung der Schlüssel zu ihr?
Der grosse kosmische Witz ist, dass du das bist, was du suchst.Bei allem religiösen und spirituellen Streben und Suchen auf diesem Planeten landet man am Schluss immer wieder dort, wo man angefangen hat. Wenn das kein fantastischer Witz ist, der ein echt gutes Bauchlachen wert ist, dann weiss ich nicht, was es sonst ist. Wir alle suchen in den Dingen der Welt nach Glück, Frieden und Erfüllung, doch all diese Dinge sind in unserer ureigenen Natur enthalten – in unserem eigenen Zentrum des Seins. Über alle Zeiten hinweg haben Meditationsmeister und Mystiker diesen Joke erkannt, so wie auch der Zen-Meister Thich Nhat Hanh, der erklärte:
Ich
lache, wenn ich daran denke, wie ich mir einmal das Paradies als ein
Reich ausserhalb der Welt, in die wir hinein geboren wurden, vorstellte.
Genau in dieser Welt von Geburt und Tod wird die wundersame Wahrheit
offenbart. Aber es ist nicht das Lachen von jemandem, der plötzlich ein
grosses Vermögen gewonnen hat; auch nicht das Lachen von jemandem, der
einen Sieg errungen hat. Es ist vielmehr das Lachen eines Menschen, der,
nachdem er schmerzvoll lange nach etwas gesucht hat, es eines Morgens
unerwartet in der Jackentasche findet. ~ Thich Nhat Hanh
Haben wir die Erleuchtung zu ernst genommen?
Die Buddhisten sind schon seit einiger Zeit diesem Witz auf der Spur, und ein Haupttraining bei ihnen besteht darin, die Dinge nicht zu ernst zu nehmen. Zeigt sich das Nicht-Anhaften nicht am schönsten im Sinn für Humor? Buddha erkannte, dass alle Zustände der Welt vorübergehend sind und irgendeinen davon allzu ernst zu nehmen, verursacht Leid.
Ich weiss nicht, wieso die Menschen aus dieser einfachen Wahrheit so eine grosse Sache gemacht haben. Wohl weil alle anderen die Dinge so ernst nahmen und dabei viele Probleme für sich selbst verursachten, verehrten sie Buddha und sein erleuchtet Sein, beteten ihn an, schufen eine weitere Religion und haben schliesslich über die Jahre hinweg grösstenteils den grundlegenden Punkt verfehlt. Ein anderer buddhistischer Meditierender, Longchenpa, erkannte diese einfache Wahrheit zwei tausend Jahre später wieder und sagte:
Da
alles nur Täuschung ist, und nichts zu tun hat mit Gut oder Böse, mit
Akzeptanz oder Ablehnung, kann man sehr wohl in ein Lachen ausbrechen.
Wir
erkennen – oft ganz plötzlich –, dass unser Selbstgefühl, das aus
unseren Ideen, Überzeugungen und Bildern geformt und konstruiert wurde,
nicht das ist, was wir wirklich sind. Es definiert uns nicht, es ist
nicht in uns zentriert.
Die Menschen leiden nur, weil sie das ernst nehmen, was die Götter nur zum Spass gemacht haben.
Der
erleuchtete Narr ist derjenige, der die Ego-Trips der Gesellschaft sieht
und mitten darin immer noch Freude und Lachen finden kann. Der Narr ist
oft der Erleuchtete, der mit einer verrückten Weisheit, mit Lachen und
Witzen als Waffe die irdische Konformität durchschneidet und das latente
Kindliche, das direkt unter der Oberfläche aller Ernsthaftigkeit
brodelt, wie eine Glückseligkeit ans Licht bringen kann. Der Narr
besitzt eine Weisheit, die ausserhalb der Reichweite des Konformisten
liegt, eine spielerische Einstellung verbunden mit enormer Kreativität.
Ein junger George Carlin |
Wenn also Humor heilen kann, wenn er entspannen, Menschen vereinen, das Ego aufschnüren und unterhaltend sein kann, dann ist das für mich aufschlussreich genug.
Was mich nun zur lachhaften Art und Weise bringt, wie die meisten Menschen Erleuchtung auffassen, nämlich dass ein erleuchteter Mensch ein perfekter Mensch sein muss. Perfekte Tugend, perfekte Liebe, perfektes Wissen, und als ein perfekter Meditationslehrer scherzt er sogar mit einem perfekt riechenden Sandelholzfurz. Dieses Ideal eines vollkommenen Menschen ist ein Witz für sich und existiert in Wirklichkeit nicht. Es schafft Kulte der Anbetung um Menschen, die als perfekt angesehen werden und belegt nur den Rest von uns mit Schuldgefühlen, weil wir diesen idealistischen Phantasien nicht gerecht werden.
Die Realität ist vollkommen, weil in ihr alle menschlichen Gefühle von Traurigkeit und Verzweiflung bis hin zu Hochgefühl und Freude vorkommen. Der Versuch, perfekte Emotionen und ein perfektes Leben zu haben, lädt nur zu Enttäuschung und emotionalem Absturz ein. Wie Alan Watts sagt, man kann das Hinauf nicht ohne das Hinunter haben oder auch nicht Recht ohne Unrecht.
Alles was du tun musst, ist du selbst zu sein.
Was also einzig bleibt ist, dass du einfach nur dein natürliches Selbst bist.
Wie jemand einmal sagte, wenn man über sich selbst lachen kann, wird es einem nie an Material fehlen. Oder wie Brad Warner, einer meiner Lieblings-Zen-Lehrer sagt:
Der
Zustand der Mehrdeutigkeit – diese unordentliche, glitschige,
durcheinandergebrachte, verwirrte und schreckliche Situation, die du
gerade durchlebst – ist Erleuchtung selbst.
Das
Leben, wie es ist, sollte Grund genug zum Lachen sein. Es ist so absurd,
es ist so albern. Es ist so schön, es ist so wunderbar. Es ist alles
Mögliche zusammen. Es ist ein grosser kosmischer Witz.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen