Die
BBC präsentiert in einer aktuellen Reportage einen Zeugen, der angibt,
während der Maidan-Unruhen als Schütze von dem von der Opposition
kontrollierten Gebäude des Konservatoriums auf Polizisten geschossen zu
haben. Verantwortlich dafür soll nach Aussagen des BBC-Zeugen, der
damaligen “Sicherheitschef” der Proteste, Andrij Parubij, enger
Vertraute des aktuellen Premierministers Arsenij Jazenjuk, gewesen
sein.
Es hatte bereits
unmittelbar nach der Machtergreifung der ukrainischen Opposition
Hinweise darauf gegeben, dass die tödlichen Schüsse auf Polizeibeamte
und Demonstranten, die zur Eskalation der Gewalt im Rahmen der
Demonstrationen beigetragen hatten, nicht, wie es von der Opposition und
westlichen Medien verbreitet worden ist, von der Janukowytsch-treuen
Sondereinheit Berkut, sondern von einem Gebäude aus abgegeben worden
wäre, das von der Opposition gehalten wurde.
Das Regime in Kiew
behauptet bis heute, der Tod von 50 Demonstranten und drei Polizisten
sei auf einen gezielten Einsatz von Scharfschützen auf Befehl des
gewählten Präsidenten Viktor Janukowytsch zurückzuführen gewesen. Das
Massaker wurde nie aufgeklärt, die von einem Mitglied der rechtsextremen
Partei “Swoboda” geleitete Oberstaatsanwaltschaft von Kiew verhindert
bis heute eine Aufarbeitung der Ereignisse durch Staatsanwälte und
Anwälte der Opfer und präsentiert lediglich drei Polizisten als
Sündenböcke, die auf der Basis zweifelhafter Beweismittel belastet
werden.
Politische
Beobachter hatten jedoch schon bald gemerkt, dass mit der offiziellen
Lesart der Ereignisse einiges nicht stimmen konnte. Auch der
österreichische Spitzendiplomat Wolfgang Petritsch hatte schon vor
einiger Zeit davon gesprochen, dass der Machtwechsel in Kiew
“putschähnliche Züge” getragen habe.
Nun ist es der BBC
gelungen, einen Schützen zu identifizieren, der von dem von der
Opposition kontrollierten Gebäude des Konservatoriums auf Polizisten und
die unbewaffneten Demonstranten geschossen hat und dies auch im
Gespräch mit dem Sender einräumt.
Er gesteht auch
ein, dass sein Einsatz von langer Hand geplant war. Er sei mit den
Worten “Deine Zeit wird noch kommen” vom eigentlichen
Demonstrationsgeschehen auf dem Maidan von einem ehemaligen Offizier,
der in der Protestbewegung tätig war, zurückgehalten worden und auf
einen speziellen Einsatz vorbereitet worden.
Er habe vor seinem
Einsatz ein Saiga-Jagdgewehr ausgehändigt bekommen und habe dann mit
einem zweiten Schützen vom Konservatorium aus, das bereits in den Händen
der Opposition war, auf Polizisten geschossen. Der Mann äußerte
gegenüber der BBC, er habe auf die Füße der Polizisten gezielt, hätte
sie jedoch auch “in die Arme oder anderswohin” treffen können.
Der Abgeordnete
Andrij Shevchenko bestätigt die Angaben. Gegenüber BBC sagte er, er sei
von der Polizei informiert worden, dass Männer vom Konservatorium aus
auf die Beamten geschossen hätten. Er habe daraufhin den damaligen
“Sicherheitschef” der Proteste, Andrij Parubij, einen engen Vertrauten
des von den USA als potenziellen neuen Regierungschef ins Spiel
gebrachten Arsenij Jazenjuk, kontaktiert und ihn auf die Schützen
aufmerksam gemacht. Dieser gab lediglich an, die Lage überprüfen zu
lassen. Auch die Polizei habe Shevchenko über Schüsse vom Konservatorium
aus informiert, worauf er erneut Parubij kontaktierte, dieser jedoch
leugnete, dass vom Konservatorium aus überhaupt geschossen werden könne.
Die BBC präsentiert
jedoch Fotos des Fotografen Evgeniy Maloletka, die zweifelsfrei
Scharfschützen im von der Opposition kontrollierten Konservatorium und
auf dem Balkon zeigen.
Der mutmaßliche
Schütze selbst, der mit der BBC gesprochen hat, gab an, dass er von
Männern, die Parubij zugeordnet werden könnten, mitten im Einsatz aus
dem Gebäude eskortiert und mit einem Auto aus Kiew weggebracht worden
wäre. Man habe ihn irgendwo außerhalb von Kiew ausgesetzt.
Parubij, der im
Zuge des Putschgeschehens auf dem Maidan eng mit rechtsextremen Banden
des “Rechten Sektors“ und der “Swoboda” zusammengearbeitet hatte, ist
heute Mitglied der Partei von Jazenjuk und stellvertretender Sprecher
des ukrainischen Parlaments. Er selbst schwadroniert bis heute von
angeblich “aus Russland eingeschleusten Scharfschützen”, die auf dem
Maidan geschossen hätten.
Die nunmehrigen
Enthüllungen der BBC und der Inhalt eines bereits damals abgefangenen
Gesprächs der US-Sonderbeauftragten Victoria Nuland stützen die These,
dass es sich bei den Maidan-Unruhen um einen gezielt mithilfe
ausländische Kräfte herbeigeführten Putsch gegen eine gewählte Regierung
gehandelt hat.
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