Ein Kommentar von Ernst Wolff.
Iran ist in der vergangenen Woche von den größten Unruhen seit 2009 
erschüttert worden. Obwohl die Proteste – vor allem auf Grund 
staatlicher Repression - abgeflaut sind, ist es sehr wahrscheinlich, 
dass sie wieder aufflammen werden. 
Das birgt riesige Gefahren, denn im 
Hintergrund lauert eine unheilige Allianz, die nur darauf wartet, die 
Unruhen als Vorwand für eine Intervention zu nutzen und Iran in einen 
Krieg zu verwickeln.
Auslöser der Proteste war das jüngste Sparprogramm der Teheraner 
Regierung. Es trifft vor allem die ärmere Hälfte der Bevölkerung, 
darunter mehr als drei Millionen Arbeitslose und vierzig Prozent der 
arbeitsfähigen Jugendlichen, die seit Jahren keine Aussicht auf einen 
Job haben. Während sie den Gürtel noch enger schnallen sollen, 
wirtschaften sich nicht nur die Finanzelite des Landes, sondern auch 
seine religiösen Führer hemmungslos in die eigenen Taschen.
So hat die Führung des Landes tatenlos zugesehen, als jüngst 
Hunderttausende Iraner ihre Ersparnisse nach dem Zusammenbruch mehrerer 
dubioser Finanzinstitute verloren. 
Als Arbeiter in den verschiedensten 
Industriezweigen wegen des Ausbleibens ihrer Löhne streikten und auf die
 Straße gingen, wurde ihr Protest zunächst ignoriert und dann mit 
Polizeigewalt erstickt. Die Kluft zwischen Arm und Reich hat unter der 
Herrschaft der schiitischen Mullahs stetig zugenommen, inzwischen 
entfallen etwa fünfzig Prozent des nationalen Einkommens auf die oberen 
zehn Prozent der Bevölkerung. 
Die Bedeutung der Unruhen geht aber weit über die Landesgrenzen des Iran
 hinaus, denn das Land ist im vergangenen Jahr ins Fadenkreuz einer neu 
geschaffenen Allianz mächtiger Feinde geraten – der erst vor kurzem 
entstandenen Interessengemeinschaft aus USA, Saudi-Arabien und Israel.
 
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